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Mein Monat Ramadan: Tag 20 und 21

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Bismillahir rahmanir rahim

10564517_10202348283457156_129243436_oUnd schon wieder vergangen der Tag 20, ich schrieb dieses nämlich schon gestern Abend fast fertig, dann musste ich aber schnell weg und kam erst spät zurück. Und nun ist ja schon der 21. Tag und ich hab einen größeren Fahrradausflug vor, also wird das wieder was für 2 Tage. Gestern schrieb ich also:

Was tun, um nicht die Hoffnung aufzugeben?

Heute tut mein Herz weh. Nicht dass es nicht jeden Tag schlimme Nachrichten gäbe, aber manchmal ist es kaum zu ertragen.

Vier am Strand spielende Kinder in Gaza von Kriegsschiffen aus gezielt erschossen. Ihre Namen sind:
Ahed Baker  Mutassim Baker   Ismail Baker  Mohamed Baker 
Wie sollen ihre Eltern damit fertig werden?

Und hier, eine andere Seite des Schreckens: Deutsche Salafisten morden in Syrien, treten auf die Leichen ihrer Opfer und beschimpfen diese, machen sich lustig. Wie kann man so verrohen und sich dann noch als Muslim bezeichnen.

gefunden bei Urs1798

Ja, bei diesen und all den anderen Schrecken in so vielen Teilen der Welt, erscheint es mir fast unwirklich, dass ich hier gemütlich sitze, lecker esse, ruhig schlafe und alles habe was ich brauche und noch viel mehr. Alhamdulillah, hat mich Gott reich beschenkt und meine Prüfungen sind lächerlich im Vergleich zu dem, was andere Menschen durchmachen. ER weiß um meine Schwächen und ist gnädig mit mir.

Aber mein Herz tut weh. Wir warten auf unseren Erlöser, er, a.s.,  wartet auf uns, aber wie kann er zurückkehren, wenn wir Muslime so zerstritten sind? Er, a.s.,  wird nicht kommen, wenn es ihm, a.s, so ergehen würde, wie seinen Vorgängern, denn er, a.s., ist der letzte der Imame, a.s.

Es liegt an uns, dass wir noch warten müssen und so viele Menschen leiden.

In der Sure Yusuf, Vers 87 heißt es (im Zusammenhang mit dem Verschwinden Yusufs, a.s.):

Und gebt nicht die Hoffnung auf das Erbarmen Allahs auf. Es gibt die Hoffnung auf das Erbarmen Allahs nur das ungläubige Volk auf

Das ist ein starkes Wort, denn es setzt die Hoffnungslosigkeit mit dem Unglauben gleich – so interpretiere ich das auf meine laienhafte Art.

 

Und heute, am 21. des Monats Ramadan?

Ich will neuen Mut und neue Kraft schöpfen, draußen in der Natur und in Begegnungen mit Menschen. Das hilft nicht den Menschen, die von Krieg und Unterdrückung betroffen sind, aber sicher hilft es mir mit erneuertem Bewusstsein von Allahs Allmacht meine Bittgebete zu sprechen. Und letztlich sind es nur diese, die helfen werden. Nicht meine alleine natürlich, sondern die aller aufrechten Menschen. Damit Allah die Rückkehr unseres Imams, a.f., beschleunigt.

 

Iran Reisebericht 2013 -3-: Mahdawiyyah

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Bismillahir rahmanir rahim

Eine Reise in den Iran, die sich nicht mit Imam Mahdi, f., beschäftigt ist wohl nicht denkbar, jedenfalls nicht, wenn es sich um eine Reise mit spirituellem Inhalt handelt. Und auch sonst – schließlich ist der verborgene Imam, f., das offizielle Staatsoberhaupt der Islamischen Republik Iran. Dass  die Iraner mit großer Gelassenheit die jahrzehntelangen Bedrohungen und Sanktionen und heißen wie kalten Kriege ertragen, liegt wohl daran, dass sie wissen dass sie die stärkste Persönlichkeit der Menschheit auf ihrer Seite haben, auch wenn deren Unterstützung aus dem Verborgenen erfolgt.

Dass diese Unterstützung vorhanden ist, kann man nicht bezweifeln, wenn man ein unter diesen erschwerten Bedingungen blühendes Land gesehen hat. Denn das ist Iran: ein aufstrebendes Land in dem es noch viel zu verbessern gibt, dass aber den Vergleich mit anderen Schwellenländern nicht fürchten muss. Wenn es auch in der Infrastruktur an einigen Stellen mangelt, sind sie an anderen Stellen doch z.B. ihrem Nachbarn der Türkei voraus.

Ich guck mir ja gerade die Unterschiede und Gemeinsamkeiten an und kann feststellen, dass sich die Länder in vielem ähneln. Aber die Türkei ist seit Jahrzehnten ein dem Westen unterworfenes Land und trotzdem den Iranern nicht voraus, im Gegenteil, in vielen Bereichen abhängig durch Import von Technologie und Waren. Die Iraner bekommen vieles durch die Sanktionen nicht und machen es darum selber. So gesehen sind die Sanktionen ihnen von Nutzen, auch wenn sie teilweise natürlich echten Schaden anrichten, z.B. wenn benötigte Medikamente bzw. Rohstoffe verweigert werden. Was Menschen- und völkerrechtswidrig ist, aber das interessiert natürlich weder die USA noch unsere diesen hörige Regierung.

Aber davon ab: auf den Mahdi, f., kann man nur sehnsüchtig warten angesichts der immer schrecklicher werdenden Geschehnisse in der Welt, die außerdem so verwirrend sind, dass man oft nicht mehr weiß, wer gut oder böse ist.

Gerade erst wieder der Giftgaseinsatz in Syrien. Man will uns weis machen, der sei durch Regierungstruppen erfolgt. Komisch nur, dass Assad gerade dann Chemiewaffen einsetzen soll, wenn internationale Kontrolleure im Land sind, oder? Und schon vergessen, dass in der Türkei schon vor Monaten Sarin bei hierher „geflüchteten“ syrischen Rebellen gefunden wurde? Na, das nur OT.

Das „Mahdaviat“, „Mahditum“ oder auch „Mahdawiyyah“ war dann auch Bestandteil unseres Unterrichts in Iran. Drolligerweise soll ein iranischer Parlamentsabgeordneter Einwände gegen die Pläne des inzwischen ehemaligen Präsidenten Ahmadinejad zur Gründung einer Universität geäußert haben, weil womögliche die Mahdawiyyah dort Unterrichtsinhalt sein könnte und weil das das Shiitentum in Frage stellen könne. Wohl eher eine Ente, da doch dieses Mahdaviat Grundlage der IRI ist. Wie ist der in das Parlament geraten?

Die Ausgangsfragen unseres Unterrichts in Mahdawiyyah waren:

„Wie sollen wir leben um zu spüren, dass wir in der Anwesenheit des Imams sind?“

„Was können wir machen, damit seine Rückkehr beschleunigt wird?“

Grundlegend, so haben wir festgestellt ist, dass wir darauf vertrauen können, dass diese Persönlichkeit, der Mahdi, a.s., absolut gerecht ist. Dann haben wir erarbeitet, was denn das Ziel jedes Einzelnen und der Gemeinschaft ist und sind über Begriffe wie Rechtleitung, Einheit, Zufriedenheit Allahs, auf den Begriff der Vollkommenheit gekommen. Wir Muslime glauben dass wir Menschen eine natürliche Veranlagung (Fitra) zum Streben nach Vollkommenheit haben. Wobei Vollkommenheit hier definiert wurde als

  • das Überwinden der Begrenztheit
  • das Überwinden des Todes und letztlich
  • das Erreichen des Unendlichen (Gott)

Vollkommenheit wäre demnach die Verbindung mit Gott und mit Seiner Kraft und Seinem Wissen. Der Imam, f., kommt um uns den Weg dahin zu ermöglichen, dadurch dass er Ordnung und Sicherheit auf der Welt schaffen wird. Und mit seinem Erscheinen soll auch schon ein ungeheurer technologischer Fortschritt ermöglicht werden.

Diejenigen die sich jetzt darüber aufregen und bestreiten, dass es Menschen gibt, die eine Verbindung zum göttlichen Wissen haben wie der Imam, f., oder die bezweifeln, dass jeder Mensch grundsätzlich die Möglichkeit hat, diese Grenzen zu überwinden, die kann man auf den heiligen Qur´an verweisen, z.B. hier:

„Wenn ich ihn dann geformt und ihm Geist von Mir eingehaucht habe, dann fallt vor ihm nieder!“ (15: 29)

Und Er brachte Adam alle Namen bei.” ( 2:31)

Es gibt vollkommene Menschen mit Verbindung zum göttlichen Wissen, wie die Propheten, a.s. und Imam a.s. Über das beste aller Geschöpfe, den Propheten Muhammed, s.a.s., kann man sogar sagen:

dass es keinen Unterschied zwischen Gott und Rasulullah gibt, außer dass der Eine Schöpfer und der andere Geschöpf ist (Imam Chomeini)

Also: wir hätten in dieser kurzen Zusammenfassung nun also geklärt, dass es grundsätzlich möglich ist, als Mensch zur Vollkommenheit zu gelangen. Und dass es Imam Mahdi, f., der Imam unserer Zeit sein wird, der den Menschen den Weg dorthin erleichtert, indem er ein System von Gerechtigkeit errichtet.

Dann kamen wir zur zweiten Frage. Bevor wir geklärt haben, was wir machen können, haben wir erst mal überlegt, was denn Leben überhaupt ist. In der Diskussion stellte sich heraus, dass wir eigentlich alle viel zu weit „oben“ angefangen haben mit unserer Definition und so haben wir das dann erstmal heruntergebrochen auf die Basis: „atmen“. Und „atmen“ bedeutet eine Bewegung und damit fängt das Leben an. Leben ist Bewegung, Änderung, Entwicklung. Und  damit das Leben einen Sinn hat, braucht die Bewegung ein  Ziel. Nun, was das Ziel ist, hatten wir schon erarbeitet. Bleibt also die Frage, was „zielführend“ ist.

An anderer Stelle, in einem sehr erfrischenden Vortrag eines bekannten Fernsehpredigers den wir besucht haben (ich hab ein Video davon und hoffe ich kann das hochladen) beschrieb der den heiligen Qur´an zeitgemäß als unser „Benutzerhandbuch“. Und natürlich sind es der Qur´an, das Gebet, das Bittgebet und alle anderen Gottesdienste, die uns dem Ziel näher bringen. Außerdem, so stellten wir fest, hat der gesunde Mensch durchaus ein Gespür dafür, was ihn weiterbringt und was nicht: bspw. macht es uns ein schlechtes Gefühl zu lügen, während ein Bittgebet uns stärkt.

Das Wissen über den Imam unserer Zeit, f., bringt uns auch weiter. Wenn wir wissen, dass er in seiner Verborgenheit mit der Fähigkeit ausgestattet ist, auf jedes Lebewesen auf der Welt ein Auge zu haben, dann sollten wir doch wohl bemüht sein, ihm nicht noch mehr Kummer zu bereiten, als er angesichts der Lage auf der Erde ohnehin schon hat.

Ein Gedanke: Wir sagen, dass Gott traurig oder zornig wird über unsere Taten, oder sich freut – aber natürlich ist Gott darüber erhaben, dass irgendetwas was wir tun, bei Ihm eine Veränderung herbeiführt. Gott ist unendlich und so sind wir auch in seine unendliche Liebe und Barmherzigkeit aufgenommen. Aber warum hat er uns Menschen wie die Propheten,a.s., und Imame, a.s., geschickt, wenn nicht darum, damit sie für uns fassbarer machen, was Gott bedeutet und was wir anstreben sollen?

Und wie wir uns bemühen sollen, Gott zu gefallen und Seiner ständig zu gedenken, sollten wir doch auch an den Imam, f., denken, der tatsächlich auf uns schaut und mitfühlt. Er ist ein Mensch, der tatsächlich leidet und sich freuen kann. Ich vermute, dass er mehr leidet als er Grund hat sich zu freuen, auch wenn ich natürlich nicht erfassen kann, was er vielleicht Gutes wahr nimmt.

Na soweit der kleine Unterrichtsexkurs. Jetzt noch eine kleine echte Exkursion: ein Ausflug nach Jamkaran. Über diesen Ort an dem sich eine riesige Moscheeanlange befindet, wird in westlichen Medien allerlei Unsinn erzählt. Entweder aus Unwissenheit, weil man sich einfach nicht vorstellen kann, dass der Imam, f., schon so lange in der Verborgenheit lebt, oder um den Islam, besonders den shiitischen, lächerlich zu machen.

Dabei ist es eine schöne Geschichte um die Erbauung der dortigen Moschee, nachzulesen auch bei eslam.de: Hassan ibn Muthlih Dschamkarani, Erbauer der Moschee von Dschamkaran.

Und es gibt tatsächlich einen trockengefallenen Brunnen, in den man Briefe an den Imam, f., werfen kann. Der Brunnen macht allerdings nicht viel her und die angeblich doch vorhandene prunkvolle Allee, auf der er schreiten wird, wenn er dem Brunnen entsteigt, wie wir nach Auffassung der Islamfeinde glauben, liegt auf der ganz anderen Seite der Anlage. Nein, wir glauben nicht, dass der Imam, f., im Brunnen sitzt. Allerdings ist, wie die Geschichte berichtet, die Moschee vor über 1000 Jahren (und nicht erst unter Präsident Ahmadinejad)  auf seinen Befehl errichtet worden. Und natürlich bemühen sich die Gläubigen seither, die Anlage immer zu verschönern. Dass dazu auch die Zufahrtswege gehören versteht sich von selbst, Und so reist man tatsächlich auf einer ausgebauten und mit der beliebten bunten Beleuchtung versehenen Straße an.

Die Moschee ist im Dunkeln am schönsten, dann wirken die Kuppeln wie transparent. Drinnen war es sehr voll als wir dort waren, darum war ich nicht sehr weit im Inneren. Wir haben auf dem Hof gepicknickt und unsere Gebete verrichtet und natürlich haben auch wir unsere Wünsche auf schon speziell vorbereitete (mit Dua bedruckte) Zettel geschrieben und in den Brunnen geworfen.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos aus Dschamkaran:

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Weiter geht´s hier: https://meryemdeutschemuslima.wordpress.com/2013/08/25/reisebericht-iran-2013-teil-2-unterwegs/

Dämon Iran?

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Dämon Iran?

Bismillahir rahmanir rahim

So war der gestrige Vortrag der Initiative Kein Krieg gegen Iran überschrieben, den  Prof. Mohssen Massarat gehalten hat.

Massarat

Wie aus der Biographie des Referenten ersichtlich, ist er seit über 30 Jahren in der Friedensbewegung aktiv und dabei ergraut, wie der größte Teil der Zuhörer seines Vortrages – das nur am Rande. Mir fällt immer wieder auf, dass anscheinend nur  ein harter Kern der großen Friedensbewegung die Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts aktiv war, übrig geblieben ist. Ich vermisse junge Leute. An Prof. Massarat kann es allerdings nicht liegen, denn er ist auch in der Jugendarbeit tätig. Als Kultureinlage zwischen Vortrag und Diskussion haben wir dann auch einen Rap gehört, den er mit jungen Leuten in Berlin erarbeitet hat. Ich habe angefragt, ob es dazu etwas online zu finden gibt, mit meinem Handy ist die Aufzeichnung nicht so gelungen.

Die Vortragsreihe ist überschrieben: “Iran-Krise”: Ist Israels Sicherheit bedroht und wird in der nächsten Woche  am Mittwoch fortgesetzt mit einem Vortrag von Jürgen Rose – dazu hab ich jetzt noch nichts online gefunden und muss wohl den flyer einscannen, das kommt dann inschaAllah noch.

Aber nun zum Vortrag:

Die erste Frage die Prof. Massarat anspricht ist: “Ist Iran auf dem Weg zu einer Atommacht?”

Er wies darauf hin, dass die Berichterstattung darüber sich auf Themen beschränkt wie: Hält Iran den Atomwaffensperrvertrag ein? Verschleiert Iran seine Absichten?

Nach Prof. Massarat sind das Randfragen und es ist Absicht, dass sich die Berichterstattung der Medien darauf beschränkt. Erweiterte Sichtweisen sind in den Mainstream-Medien nicht erwünscht – so auch nicht seine eigenen Artikel die im Gegensatz zu früher in diesen Medien nicht mehr gedruckt werden und darum nur in alternativen Medien zu finden sind. Früher wurde er häufig zu Fernsehdiskussionen eingeladen, auch das ist heute (seit ungefähr vier Jahren) nicht mehr der Fall.

Er meint, man muss sich zunächst die Frage stellen, wie denn die Sicherheitslage Irans ist: Das Land ist viermal so groß wie Deutschland und hat nach uns auch weltweit die meisten Nachbarstaaten. In der amerikanischen Vorstellung der Welt gehört es zum “Broader Middle East” und liegt im Zentrum eines strategisch wichtigen Gebietes, hat viele Ressourcen und eine relative wirtschaftliche Stärke (s. auch hier und hier).

Sicherheitspolitisch ist es umgeben von Atommächten wie Indien, Pakistan und Israel. Dazu haben die USA das Land mit Militärbasen umzingelt. Ich hab dazu mal dieses Bild stibitzt:

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Bildquelle: Hinter der Fichte

Prof. Massarat sagt, dass sich unter diesen Bedingungen jede iranische Regierung die Frage stellen muss, wie sie das Land absichern kann und sieht dazu zwei Möglichkeiten:

  • atomare Abrüstung aller Staaten in der Region

oder

  • eigene Atomwaffen

Mossarat meint, dass sich die iranische Führung für die zweite Alternative entschieden habe und dass das Thema Abrüstung nicht, oder nicht genug diskutiert würde, denn Iran würde sich an der Planung und Durchsetzung einer  regionalen Konferenz unter UN-Schirmherrschaft für einen Nahen und Mittleren Osten frei von Massenvernichtungswaffen nicht ausreichend beteiligen, bzw. zu viele Vorbedingungen stellen (Israel betreffend, das sich dieser Konferenz  ganz verweigert).

Ich sehe das anders, schließlich thematisiert Iran diese Pläne immer wieder unter dem Motto “Atomkraft für alle, Atomwaffen für niemanden” und hat schon in 2010 dazu eine Konferenz in Teheran abgehalten. Dort hat Ayatollah Chamenei, religiöser Führer und Staatsoberhaupt Irans seine Fatwa bekräftigt, die Herstellung und Gebrauch atomarer Waffen verbietet. Auch auf der Konferenz der Blockfreien Staaten in Teheran hat Ayatollah Chamenei sich erneut diesbezüglich geäußert:

“Die IR Iran bezeichnet die Nutzung von atomaren, chemischen und ähnlichen Waffen als eine große und unverzeihliche Sünde. „Wir haben das Motto eines atomwaffenfreien Nahen und Mittleren Ostens zur Sprache gebracht und fühlen uns dem verpflichtet“ s. hier und auch hier

Wie oben erwähnt, glaubt Prof. Massarat nicht daran, dass Iran tatsächlich nicht die Fähigkeit zum Bau von Atomwaffen anstrebt. Allerdings glaubt er auch, dass Iran jedenfalls bislang keine Atomwaffen baut. Es ginge wirklich nur um die Möglichkeit das zu tun. Er findet das als Pazifist bedauerlich, aber verständlich und keine Katastrophe. Seine Kritik richtet sich an die Strategie der iranischen Führung, die dieses Streben nicht klar benennt, sondern mit einer Politik der Vertuschung seinen Gegnern ständig Gründe  zum Vorgehen gegen Iran liefert.

In seinen Augen wäre es klüger gewesen, wenn Iran die Notwendigkeit einer Abschreckung durch seine  Atomwaffenfähigkeit, angesichts oben dargelegter Bedrohungen,  offen darlegen würde.

Eine solche Fähigkeit zu erwerben widerspricht im Übrigen nicht den Bedingungen des Atomwaffensperrvertrages. Ca. 40 Länder in der Welt verfügen über diese Möglichkeit, darunter auch Deutschland, Japan und Südafrika.

Nach der Glaubwürdigkeit der Fatwa von Ayatollah Chamenei gefragt, meint Prof. Massarat, dass diese dann ggf. umgedeutet werde würde. Denn natürlich wolle Iran Atomwaffen nicht einsetzen, selbst wenn es sie bauen würde.

Die Politik der Ambiguinität, die Iran verfolge helfe seinen Gegner bei der “Dämonisierung” Irans, die ja den Titel dieses Vortrages bildete. So würde es erleichtert, Iran als Unrechtsstaat mit einer grundsätzlich irrationalen und nicht glaubwürdigen Führung darzustellen und eine öffentliche Diskussion über die wahren Ursachen des Konfliktes zu führen.

Und dazu kam er in einem weiteren Teil seines Vortrages. Offiziell wird ja die angebliche Bedrohung der Existenz Israels als Vorwand für den “Atomkonflikt” genannt. Man müsse einen “zweiten Holocaust” verhindern.Aber wie sieht es denn damit in Wirklichkeit aus?

Wenn Iran tatsächlich Atomwaffen, oder auch nur die Fähigkeit besäße sich solche zu beschaffen, dann wäre das israelische Monopol darauf gebrochen. Es bestünde eine Situation der gegenseitigen Abschreckung, wie wir sie aus dem “Kalten Krieg” gekannt haben.

Als Friedens- und Konfliktforscher findet Prof. Massarat eine solche Politik natürlich grundsätzlich unvernünftig. Aber Iran verhalte sich damit nicht irrationaler als alle Atomstaaten der Welt.

Iran wäre aber niemals so verrückt, Atomwaffen gegen Israel einzusetzen. In Anbetracht der geringen Größe Israels, würden auf jeden Fall die arabischen Nachbarländer von den Folgen betroffen sein, genauso wie die Palästinenser und auch die heilige Stadt Jerusalem. Iran würde sich so die gesamte islamische Welt zum Feind machen.

Auf der anderen Seite sind es aber die israelischen Atomwaffen, die den Friedensprozess im Nahen Osten be- bzw. verhindern.

Die zionistische Elite die an der Macht ist, sei auf jeden Fall fundamentalistischer als die iranische Führung und führe eine ideologische Politik des Strebens nach einem Groß-Israel, die eine Zweistaatenlösung unmöglich mache.

Von der Gefahr eines zweiten Holocaustes könne angesichts der israelischen Atomwaffen und seiner Schutzmächte USA und der NATO keine Rede sein. Aber, so fragte Prof. Massarat, warum tritt eigentlich Israel nicht auch formal der NATO bei? Deshalb nicht, weil es sich dann aus den besetzten Gebieten zurückziehen müsse, wie es die UN-Resolutionen seit Jahrzehnten fordern!

Es geht den Israelis also um die Fortsetzung der Besatzungspolitik. Und sie sichern sich durch nukleare “Zweitschlagskapazität” ab, indem sie einen Teil ihrer Atomwaffen auf U-Boote verlagern, die in der Lage wären bis zu 18 Tage unter Wasser zu bleiben. Die Unterstützung dieses Vorgehens durch die Bundesregierung ist ein Verfassungsbruch, denn “wir” unterstützen hier nicht die Sicherheit Israels, sondern die israelische Besatzung.

Soweit zur israelischen Motivation, die iranische Atombombe zu verhindern. Zu den Gründen der USA, Iran unter dem Vorwand des Atomprogramms zu bekriegen, führte Prof. Mossarat im Wesentlichen das aus, was schon in den obigen links besprochen wird. Die Sicherung der unilateralen Weltordnung der USA ,den Dollar als Leitwährung zu erhalten, Zugang zu den Ressourcen des Nahen und Mittleren Ostens zu sichern.

Die Strategie der USA ist dabei, auch darüber haben schon viele geschrieben, Irans Handlungsmöglichkeiten einzuschränken, denn Iran strebt an, oder ist es schon, die stärkste Regionalmacht zu werden. Deshalb das Bestreben der USA, Syrien zu zerschlagen, die Hisbollah zu vernichten und insgesamt konfessionelle Konflikte und separatistische Bewegungen zu fördern. Ob Kurdistan oder Belutschistan, Aserbaidschan – je mehr Kleinstaaterei, je besser. Die Region habe sich allerdings niemals durch ethnische oder religiöse Konflikte hervorgetan – es habe bis auf die letzten 50 Jahre nur territoriale Kriege gegeben. Diese neuen Konflikte sind also von außen geschürt.

Die USA würden allerdings nicht schaffen, Iran zu besiegen, ohne das Land und seine Kultur völlig zerstören zu müssen, denn Iran habe erhebliches Potential zur asymmetrischen Kriegsführung ( s. auch hier und hier). Ob sich die USA an dieses Abenteuer heranwagen würden? Ich hoffe doch nicht.

Bleibt noch zu erwähnen, was Prof. Massarat an Hoffnung und Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen hat. Er setzt auf die o.g. Konferenz der UN, die inzwischen auch von Ägypten sehr gefördert wird. Israel verweigert sich dem mit der paradoxen Begründung dass “erst der Nahostfrieden gesichert sein müsse”, während Iran sich leider ziere, weil es wiederum eine Teilnahme Israels fordere und dass die USA das Projekt nicht boykottieren.

Auch dieses wäre ein strategischer Fehler Irans sagt Prof. Mossarat, denn es müsse ein Anfang gemacht werden, auch wenn zunächst nicht alle regionalen Mächte mitmachen würden. Aufgabe der Friedensbewegung sei es also, für diese Konferenz zu werben.

Die anschließende Diskussion war erwartungsgemäß wenig kontrovers, nur ein Teilnehmer fand es erschreckend, dass die unterstellte Tatsache, dass Iran anstrebe Nuklearmacht zu werden, so vom Publikum hingenommen würde. Und die Bloggerin ist so idealistisch zu glauben, dass auf die Aussage eines integren Staatsführers wie Ayatollah Chamenei Verlass ist und steht damit leider ziemlich alleine da.

Dass allerdings in dem Vortrag diese ganze Fragestellung nüchtern behandelt und eben im Gegensatz zu sonstiger Berichterstattung Iran eben nicht als ein von “Irren” die nach der Apokalypse streben,  geführter Staat dargestellt wird, ist natürlich sehr erfreulich und hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Auch wenn ich die theologische Verirrung, dass der Glaube an Imam Mehdi, möge Allah seine Wiederkehr beschleunigen, einen Wunsch nach Krieg und Chaos beinhaltet natürlich nicht unwidersprochen lassen will. Aber das war ja auch keine Veranstaltung von Theologen.

Also insgesamt fand ich das einen gelungenen Abend und wenn es auch überwiegend deswegen war, weil ich von einem ausgesprochen sachkundigen Menschen in dem bestätigt wurde, was ich selber schon geschlussfolgert habe, jedenfalls in einigen Teilen. Und selbst falls Prof. Massarat Recht hätte mit seiner These, dass die Iraner die Fähigkeit zum Atomwaffenbau anstreben, würde das nicht bedeuten, dass sie eine aggressive Politik verfolgen. Das wäre immerhin ein Trost, auch wenn ich das nicht gutheißen würde. Aber ich heiße ja auch nicht die Nutzung von Atomenergie gut. Nur ist das Sache der Iraner, diesen Fehler zu machen, wie andere Länder es auch tun.

P.S.:

Dass die mögliche iranische Atombombe kein Grund zur Panik wäre, meint nicht nur Prof. Massarat: Niemand braucht sich um eine Atommacht Iran Sorgen machen

Zu Imam Mehdi und seiner Revolution lest auch gerne meine Artikelreihe, beginnt hier: Imam Mehdi, der der Welt Gerechtigkeit bringen wird . Ich erhebe natürlich keinen Anspruch darauf, das umfassend darstellen zu können, aber vielleicht verschafft es den Lesern einen ersten Eindruck, die mit dem Thema gar nicht vertraut sind.

P.P.S:

Das ist der erste Artikel den ich mit dem Window Live Writer erstellt habe und inschaAllah klappt das jetzt gleich mit der Veröffentlichung und vor allem mit den Verlinkungen. Diese funktionieren ja nicht mehr richtig, seit ich meinen aktuellen Style habe. Nun bin ich mal gespannt.

Ich danke Euch für Euer Interesse!

Bibi und Mahmoud in New York

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Bismillahir rahmanir rahim

Durch meine Kurzreise nach Istanbul ist mir der Brüller der letzten Woche entgangen: Netanjahus großartiger Auftritt vor der UN-Vollversammlung. Jemand muss ihm wohl erklärt haben, dass Visualisierung wichtig ist, wenn man Reden hält. Und einfach und einprägsam gestaltet sollen solche Bilder natürlich auch sein. Allerdings: sooooo platt dann nun wohl doch wieder nicht.

Netanjahu hat allerdings hier einem großen Vorbild nachgeeifert: schon Colin Powell hat 2003 auf  ähnlich markante Weise vor irakischen Chemiewaffen gewarnt:

guckst Du auch hier: http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2012/09/israel-die-powell-luge-20.html

Da muss er sich nicht über diese Antwort wundern:

Ahmadinejad hat jetzt aber ein Problem:

Spaß beiseite – Bibi kann man nicht ernst nehmen in seinem Wahn. In den möglichen Auswirkungen seines Wahns allerdings muss man ihn wohl ernst nehmen.

Ich will ja ausgewogen sein, darum hier der link zur Zusammenfassung von Netanjahus Rede vor der UN-Vollversammlung:  http://gadebate.un.org/67/israel.

Was er der Welt zu sagen hat: dass das jüdische Volk einen historischen und religiösen Anspruch auf Palästina habe. Was er der Welt nicht sagte: wie die Israelis begründen, dass sie das Recht haben, die Bewohner des Landes zu vertreiben und zu unterdrücken. Israel sei der Hort der Modernität und Zivilisation, während der (radikale) Islam die Welt ins Mittelalter stürzen wollte. Und natürlich sind an allem und  vor allem die Iraner schuld.

Und – oh Wunder: „Eklatinejad“ hat diesmal keine Aufregung in New York veranstaltet? Eigentlich hat Präsident Ahmadinejad doch nichts anderes gesagt, als sonst auch. Wie kommt es, dass die Berichterstattung ihm gegenüber in diesem Jahr relativ moderat ausgefallen ist?

Schauen wir doch erst mal, was die offizielle UN-Berichterstattung über seine Rede zusammengefasst hat: http://gadebate.un.org/67/iran-islamic-republic

Er forderte die Vollversammlung auf, darüber nachzudenken wie die Welt aussehen würde, wenn die „Waffen in Federn“ verwandelt werden würden und wenn nicht Egoismus und die Verletzung der Rechte anderer die Welt bestimmen würden, wenn es nicht Sklaverei und Kolonialismus gegeben hätte. Wenn die Welt nicht unter dem Einfluss von wenigen Ländern in der UN dominiert würde, sondern das Recht akzeptiert würde die Hegemonialpolitik und den Zionismus zu kritisieren.  Präsident Ahmadinejad wies auf die desolate wirtschaftliche Situation der Welt und die Ungerechtigkeit und Ausbeutung hin,  den von der Menschheit selbst verursachten Hunger, während Milliarden für Waffen verschwendet werden, die Verunglimpfung von moralischen Werten als veraltet.

Er stellt fest, dass die UNO allen Völkern gehört und dass sie ihre eigentlichen Aufgaben erfüllen müsse, eine gerechte Regierung der Welt zu installieren.

Iran sei an Frieden und guten Beziehungen mit seinen Nachbarn interessiert. Das iranische Atomprogramm sei friedlich und unter ständiger Kontrolle der IAEA.

Beide Reden kann man auch im Volltext auf den UN-Seiten finden.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass auf einer solchen Versammlung jedermann schöne Worte von sich geben kann – allerdings waren Ahmadinejads Worte wirklich schön und im Gegensatz zu Netanjahu erhebt er nicht für sein Land einen Anspruch auf die Unterdrückung anderer Völker.

Da Ahmadinejad dieses Mal nicht das böse H-Wort ausgesprochen hat, ist den Medien nicht so recht etwas zu meckern eingefallen, auch wenn natürlich die eine oder andere Spitze nicht ausblieb. Dass er im nächsten Jahr als Präsident Irans abtreten muss, bewahrt ihn vielleicht davor, wie Gaddafi ermordet zu werden, der auf ähnliche Art die UNO kritisiert hat: http://terragermania.wordpress.com/2012/09/26/ahmadinejad-fur-erneuerung-der-uno/.

Da aber sicher die Iraner wieder einen Präsidenten wählen werden, der für eine gerechte Weltordnung eintritt, ist natürlich der Iran weiterhin auf der Abschussliste der Hegemonialstaaten.

Angesichts der ständigen Kriege, angezettelt durch diese wenigen Länder  schwanke ich zwischen Verzweiflung über den verkommenen Zustand der Welt und der Zuversicht, dass sich die Gerechtigkeit durchsetzen wird. Die unterdrückten Völker werden selbstbewusster, man schaue sich nur den NAM-Gipfel an. Die Zeiten des Kolonialismus sind vorbei. InschaAllah müssen nur nicht noch zu viele Menschen sterben, an Hunger und in Kriegen, bis die Vernunft siegt und unser Imam Mahdi, möge Gott ihn beschützen und bald zu uns schicken, zurückkehrt und wirklich die gerechte Weltordnung installiert, von der Präsident Ahmadinejad gesprochen hat. Wir gewöhnlichen Menschen schaffen es nicht alleine.

Unser geliebter Prophet des Islam, Muhammed, s.a.s., sagt über den Imam:

„Die Welt geht nicht zu Ende bevor Gott aus meiner Familie einen Menschen aussendet. Sein Name wird wie mein Name und der Name seines Vaters wie der meines Vaters sein. Er kommt und erfüllt die Erde, die voller Unrecht und Unterdrückung geworden ist, mit Gerechtigkeit.“

Was Präsident Ahmadinejad noch so in New York getan hat:

http://www.derisraelit.org/2012/09/treffen-mit-dem-iranischen-prasidenten.html

313 – Film über Imam Mahdi a.s., Englisch mit deutschen Untertiteln

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Bismillahir rahmanir rahim

Ein schöner Spielfilm über den Glauben an Al-Mahdi  und die Vorbereitung auf seine Wiederkehr. Nicht nur für Jugendliche, :-). Ich fand den Film sehr spannend und anrührend und es ist auf einfache Weise vieles erklärt, was unseren Glauben ausmacht. Auch über die Gemeinsamkeiten der Religionen, Schuld und Vergebung.

Der 17jährige Laith, aus Antakya stammend, lebt mit seiner Familie in England (oder Amerika? hab ich nicht so recht mitbekommen). Er ist mit sich im Unreinen und schwankt zwischen Kriminalität und Liebe zu seiner Familie, die vom Vater verlassen wurde. Jetzt ist Laith, nach dem Tod seines Bruders, der Mann im Haus und für seine kleine Schwester und für seine kranke Mutter, die großes Vertrauen in ihn hat und große Hoffnungen in ihn setzt verantwortlich.

Laith verletzt einen Sportkameraden lebensgefährlich, als dieser ihn beleidigt. Auf eine milde Strafe kann er nur hoffen, wenn er beweisen kann, dass er arbeitet und zur Schule geht. Von dieser droht er aber zu fliegen, weil er aufsässig ist und eine Hausarbeit verweigert. Diese Hausarbeit ist eine aus dem Islamunterricht über Imam Mahdi a.s., mit dessen Person und Aufgabe Laith nichts anzufangen weiß. Es bleiben ihm zwei Wochen Zeit bis zur Abgabe.

Auf ungewöhnliche Weise wird er auf einen Shaikh, Mohsen, aufmerksam gemacht, der ihm helfen kann. Laith wünscht sich, dass Mohsen ihm die Arbeit abnimmt, aber dieser erklärt sich nur zur Hilfe bereit, wenn Laith seinen Teil Arbeit erledigt. So freunden sich die beiden an und Laith lernt von Mohsen viele wichtige Dinge über den Islam und den verborgenen Imam, a.s.

Wie das Gerichtsverfahren ausgeht, ob die Arbeit rechtzeitig fertig wird, was danach mit Laith geschieht und was die Zahl 313, die immer wieder in Laith´ Träumen und bei anderen Gelegenheiten auftaucht wird jetzt hier nicht verraten.

Vielen Dank an die Geschwister von Shabab al-Irschad (http://www.shabab-alirschad.de/) für die Übersetzung!

Fundbüro: Muslim-Nachrichten vom 6.7.2012

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Bismillah-i-rahmani-rahim

http://www.muslim-tv.de/filme_2012/nachrichten-2012-07-06.htm