Veranstaltungstipp: Brandherd Syrien – Sprungbrett zum Iran, München, 27. 9. 19:30

Standard

Bismillahir rahmanir rahim

Ich kann leider nicht hin – aber empfehle natürlich diese Veranstaltungder Initiative „Kein Krieg gegen Iran“:


Brandherd Syrien – Sprungbrett zum Iran
Der Bürgerkrieg in Syrien und die Instrumentalisierung des Konflikts für ausländische Interessen

mit Prof. Dr. Karin Kulow, Berlin
Islamwissenschaftlerin und Nahost-Expertin

am Donnerstag, 27.September 2012 um 19.30 Uhr,
Saal der IG (Initiativgruppe e.V.)
Karlstr. 50 Rgb, München
Nähe Hauptbahnhof  oder  U1 – Stiglmaierplatz  oder  U2 – Königsplatz

Eintritt: 5,- Euro (ermäßigt: 3,- Euro)

Veranstalter: Kampagne „Kein Krieg gegen Iran“

DER VORTRAG
In ihrer Analyse der syrischen Krise wird sich die Referentin mit folgenden Fragen beschäftigen:

Welche Realisierungschancen hat die friedenspolitische Vision einer gesamtregionalen nah-und mittelöstlichen Sicherheitsarchitektur unter Einbeziehung Israels und des Iran?
Warum sind die innersyrischen Auseinandersetzungen derart eskaliert?
Welche Bedeutung haben die syrisch-iranischen Beziehungen für beide Seiten?
Soll mit einem Sturz der missliebigen Regimes in Damaskus und Teheran die Tür zu einem von den USA seit längerem angestrebten „Neuen Nah-und Mittelosten“ aufgestoßen werden?
Darf Krieg überhaupt noch als Mittel der Politik gerechtfertigt werden? Worin besteht die Problematik des völkerrechtlichen Konzepts der sogenannten „Schutzverantwortung“ / „Responsibility to Protect“ (R2P)?
Worin zeigt sich die Doppelmoral westlicher Politik?
Trägt Russland tatsächlich – wie im Mainstream oft behauptet – die Hauptschuld am Blutvergießen in Syrien?
Welche Rolle spielt die Bundesrepublik Deutschland in diesem Konflikt?
Welche Rolle spielt die UNO in diesem Konflikt? Woran ist die Mission Kofi Annans gescheitert?

DIE REFERENTIN
Prof. Dr. Karin Kulow Politikwissenschaftlerin, Berlin
geb. 1940 in Stralsund/Mecklenburg-Vorpommern
Studium der Arabistik und Islamwissenschaften an der Humboldt-Universität, Berlin
1970-1990 wissenschaftliche Tätigkeit an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften
Forschungsschwerpunkt u.a. „Politische Systeme in arabischen Ländern des Nahen Ostens”
1994-2000 Leiterin eines Beratungszentrums für arabische Migrant/innen und Flüchtlinge in Berlin
Vorträge und Publikationen vor allem zum israelisch-palästinensischen Verhältnis, zur Nahost-Region, zu Wesen und Erscheinungsformen des politischen Islam
Bücher und Buchbeiträge:
Israel – Kriegspolitik, Antikriegsbewegung. (1985)
Libanon heute (1987)
Naher u. Mittlerer Osten: Hoffnung auf Frieden? (1989)
Nahost – Zwischen Oslo und heutiger Realität. (1999)
Israelische Siedlungspolitik – Schicksalsfrage der Zwei-Staaten-Lösung (2010)
Zwischen hohen Erwartungen und enttäuschten Hoffnungen (2012)

ZUM KONTEXT
Was als Aufstand der Demokratiebewegung begann, ist zu einer blutigen Auseinandersetzung und zu einem Stellvertreterkrieg ausländischer Mächte geworden:

„All dem westlichen Gerede von Demokratie und Menschenrechten zum Trotz: In Syrien geht es den Hardlinern in den USA und den EU-Staaten primär darum, durch eine Eskalation des Bürgerkrieges den wichtigsten Verbündeten des Irans in der Region zu schwächen“, schreibt Jürgen Wagner in der IMI-Studie 2012/07 von der Informationsstelle Militarisierung.

„Folgt man der Darstellung des Konflikts in weiten Teilen der westlichen Welt, dann scheint es sich lediglich um die Frage zu handeln, ob es gelingt, die syrische Bevölkerung von einem blutigen Diktator zu befreien. (…) Den Amerikanern und der westlichen Seite geht es nicht oder nicht vorrangig darum, der bedauernswerten syrischen Bevölkerung zu helfen, sondern um Einflussnahme auf die Neugestaltung des Landes nach einem voraussichtlichen Sturz des derzeitigen Regimes. … Russen und Chinesen nehmen die gegenteilige Perspektive ein. Die russische Militärbasis am Mittelmeer, im syrischen Hafen Tartus gelegen, steht ebenfalls auf dem Spiel wie die allgemeine machtpolitische Stellung Moskaus und Pekings im nahöstlich-vorderasiatischen Raum. Der Blick auf einen möglichen militärischen Konflikt zwischen Israel und Iran macht es für die beiden größten Mächte Asiens unabdingbar, hier präsent zu sein.“ (Hans-Christof Kraus in der FAZ vom 24.07.2012)

John McCain, einer der einflussreichsten US-Senatoren, erklärte am 5. März vor dem Streitkräfte-Ausschuss des US-Kongresses: „Der Sturz des Assad-Regimes würde die Lebenslinie der Hisbollah in den Iran durchtrennen (…) Er wäre ein geostrategischer Erfolg ersten Ranges.“

Hinterlasse einen Kommentar