Die Tränen eines jüdischen Kindes

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Bismillahir rahmanir rahim

Ich bin z.Zt. viel mit dem Auto unterwegs und höre Radio.  Da schnappte ich heute die Aussage eines israelischen Militärs auf, der meinte,

die Tränen eines einzigen jüdischen Kindes

wären Grund genug, die ganze Bevölkerung Gazas auf den Sinai zu vertreiben. Damit bezog er sich auf die Opfer eines Raketenangriffs aus Gaza auf israelisches Gebiet. Wahrscheinlich sollen wir noch froh darüber sein, dass nicht gleich eine zweite Auflage von “Geschmolzenes Blei” erfolgt, sondern man die Bewohner von Gaza “nur” vertreiben, aber nicht ermorden will?

LatuffCastLead2von Charles Latuff

Wenn Kindertränen fließen, weil Erwachsene Krieg führen, dann finde ich das zum Heulen, egal welcher Ethnie oder Religion die Kinder angehören. Aber diese Aussage ist ein Zeichen zionistischer Perversion. Denn die palästinensischen Kinder, die israelischen Angriffen zum Opfer fallen, sind dem zionistischen Militär kein Wimpernzucken wert.

Dabei müssten jüdische Kinder nicht Kriegsopfer werden, wenn sie nicht in einem Staatsgebilde leben würden, dessen Regierung Angehörigen anderer Religionen und Völker die fundamentalsten Rechte aberkennt. Aus Gaza fliegen Raketen, weil die Bevölkerung dort israelischen Angriffen ausgesetzt ist und weil Gaza das größte KZ der Welt ist. Abhängig von der Gnade der Israelis, die nach Lust und Laune Güter des täglichen Bedarfs durchlassen oder nicht, die bombardieren oder nicht, die Felder zerstören oder nicht, die palästinensische Arbeiter zum Arbeitsplatz lassen oder nicht….

Dass sie Schiffe kapern die nach Gaza wollen, daran sind wir fast schon gewöhnt.

Dieses Bild entstand übrigens nach einem israelischen Angriff auf Gaza gestern:

child_injured_screeming11Die Tränen eines palästinensischen Kindes… Quelle

und hier noch mehr palästinensische Terroristen:

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Quelle

Netanjahu muss für seinen Wahlkampf eine substantielle Anzahl palästinensischer Leichen vorweisen, schreibt Gilad Atzmon über die mal wieder biblische Bezeichnung der israelischen Morde. In einer Wolke soll Gott dem israelitischen Volk einmal erschienen sein, um es zu leiten. Heute sind Wolken dort zu sehen, wo israelische Bomben eingeschlagen sind – Gott verbirgt sich darin nicht.

Gilad Atzmon zitiert noch aus dem Deuteronium – auch wenn das passend klingt, will ich mich doch nicht unwissend wie ich über jüdische Quellen bin dazu hinreißen lassen, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate religiöser Texte zu verwenden, wie es die “Islamkritiker” ja auch so gerne tun.

Ich frage mich heute, warum wir eigentlich nicht jeden Tag aufschreien angesichts des Mordens, nicht nur in Palästina (Ermordete Palästinenser mit Namen und Altersangabe), sondern überall auf der Welt. Das muss nicht im Krieg sein, es verhungern täglich 17000 Kinder, während wir hier unser mehr oder weniger bequemes Dasein führen.

Die Abstumpfung ist ein psychologisches Phänomen, das durch die ständige Wiederholung von Katastrophen- und Kriegsberichten und –bildern eintritt. Je öfter wir das sehen, je weniger kommt es bei uns an, denn wir stecken ja nicht drin, für uns ist es nicht wirklich bedrohlich (eine kleine Anzahl von Menschen reagiert genau andersherum und ist so betroffen, dass sich posttraumatische Störungen entwickeln können). Auf eine Art ist das ein seelischer Schutzmechanismus. Denn wenn wir uns alles Elend “reinziehen” und uns gleichzeitig aber hilflos fühlen, dann macht uns das psychisch krank.

Aber die Abstumpfung selber ist ja auch eine seelische Erkrankung.

Darum müssen wir raus aus dem Gefühl der Hilflosigkeit, das auch ich zu gut kenne. Irgendetwas können wir immer tun und an erster Stelle haben wir das Gebet. Kein Mensch hat Macht wie Allah, der unser Schicksal jederzeit wenden kann.

Unser Imam der Zeit, Imam Mahdi, a.s., ist auch deshalb noch nicht zurückgekehrt, weil unsere Herzen verhärtet und und unsere Augen blind gegenüber der Ungerechtigkeit sind. Er lebt unter uns und sein Herz ist nicht hart geworden, obwohl er über die mehr als 1100 Jahre seiner Verborgenheit soviel Schreckliches mit angesehen hat. Er weint über die Ungerechtigkeit und auch über uns. Er weint mit jedem unschuldigen Kind.

Wir sind feige – oder warum sind wir nicht jeden Tag auf der Straße? Warum wird die Welt von den Yazids beherrscht, auch in den sogenannten islamischen Ländern?

Es ist unser großes Glück, dass uns Imam Hussain, a.s. und seine Gefährten ein solch starkes Signal hinterlassen haben, dass man gegen die Übermacht der Willkürherrscher einstehen kann, wenn man  genügend Glaubensstärke und Liebe besitzt. Jetzt kann man sagen, dass doch der Imam a.s., seinen Krieg verloren hat, aber das ist nicht wahr. Hätte er sich widerstandslos der Herrschaft der Ungerechten ergeben, wäre er korrupt gewesen, dann wüssten wir nicht mehr, dass mit dem Beginn der islamischen Zeitrechnung, deren Beginn sich heute jährt, ein Staat geschaffen wurde, der die Ausbeutung und Unterdrückung abgeschafft hat. Und dahin können wir wieder kommen.

Anfangen müssen wir immer. Jetzt. Jeden Tag.

“Unterdrückt nicht und lasst euch nicht unterdrücken”

 

zum aktuellen Angriff auf Gaza:  Israel’s Latest Assault on Gaza: The Lie of Who Started It

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