Muslimischer Blogkarneval: meine Schwestern-meine Heldinnen

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Meine Schwestern-meine Heldinnen

Meine Schwestern-meine Heldinnen


Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Ich habe so viele Schwestern, seit ich Muslima bin. Und darunter sind echte Heldinnen. Z.B. diejenigen, die schon vor vielen Jahren zum Islam konvertiert sind, als es noch sehr schwer war, an Informationen zu kommen und die trotzdem geschafft haben, sich Lektüre zu besorgen und sich auf den Weg zu machen. In Zeiten, als deutsche Frauen mit Kopftuch, noch sehr viel mehr Irritationen hervorgerufen haben. Keine würde sich hier gerne namentlich nennen lassen, aber alle sind aktiv in der islamischen Arbeit und bewegen dabei ungeheuer viel, von Übersetzungsarbeit, bis Schulunterricht und Aufbau von islamischen Zentren. Dazu sind sie noch stolze Mütter. Von Töchtern die – auch Heldinnen – es schaffen sich durchzusetzen in einer Welt, die so ganz anders ist, als der Islam es wünscht. Die keine Beziehungen vor der Ehe pflegen, keinen Alkohol trinken, keine Drogen nehmen, sich schon in der Gemeinde engagieren, ihre Ausbildung ernst nehmen(die islamische und die Schule/das Studium), Klassensprecherin werden und bei allem ganz normale fröhliche junge Menschen sind.

Dann gibt es die, die sich ganz gegen die gesellschaftliche Entwicklung entscheiden, zu Hause zu bleiben und für ihre Kinder da zu sein. Etwas wofür man sich heute blöde Sprüche anhören muss – dabei ist diese Arbeit gesellschaftlich so wichtig. Und sie wünschen sich viele Kinder und bekommen sie auch, engagieren sich in Kindergarten und Schule und wirken dadurch auch mit, dass der Islam in einem besseren Licht dasteht.

Viele konvertierte Schwestern haben schwere Konflikte mit ihrer Herkunftsfamilie und halten das auf die eine oder andere Art aus. Manche werden ganz ausgestoßen, andere schaffen es mit der Zeit, die Beziehungen wieder zu verbessern. Schwierig ist es für die meisten, vor allem wenn der Glaube in der Kleidung sichtbar wird.

Zu arbeiten mit dem Kopftuch und dabei keine Kompromisse einzugehen, sondern darauf zu vertrauen, dass Allah ihnen beistehen wird und eine Arbeitsstelle kommt, in der das möglich ist – dazu gehört eine Zuversicht, die für uns meistens nicht selbstverständlich ist.

Dann kenne ich Schwestern aus anderen Ländern, die sich sehr anstrengen, in unserem Land Fuß zu fassen, die Sprache gut zu sprechen, versäumte Ausbildung nachzuholen, oder um Anerkennung ihrer Ausbildung kämpfen, dabei auch noch die Familie versorgen.

Und diejenigen nicht zu vergessen, die auswandern und mit ihrer Familie in fremden Ländern leben, um den Kindern ein besseres islamisches Leben zu ermöglichen (und sich selber auch).

Diejenigen, die in Ländern in denen Krieg und Unterdrückung herrschen, ihre Zuversicht bewahren, auch wenn sie Familienangehörige verlieren und große Not leiden. Wer hält die Familien zusammen, wenn nicht die Frauen?

Frauen die in patriarchalisch geprägten Ländern sich durchsetzen, als Muslima Berufe zu erlernen, die ansonsten den Männern vorbehalten sind: Polizistinnen, Feuerwehrfrauen, Ingenieurinnen usw. – und das mit Hijab.

Schwestern wie unsere ermordete Marwa, die sich ihr Recht nicht nehmen lassen – möge Allah sie und ihr ungeborenes Baby in Frieden bei sich aufnehmen und ihre Familie trösten.

Was man nicht unterschlagen darf: selbst- und sich ihrer Rechte bewußte Frauen, haben es auch mit ihren Männern nicht immer einfach. Und sie kämpfen darum, dass sich die patriarchalen Traditionen nicht über die islamischen Frauenrechte stellen dürfen.

Es gibt so viele Heldinnen unter uns. Auch deshalb, weil wir in der Geschichte des Islam wunderbare Beispiele für starke, selbstbewußte Frauen haben. Allah hat den Frauen viel Stärke mitgegeben.

Mögen wir den Vorbildern von Chadidscha, Fatima, Zainab und anderen, Friede sei mit ihnen, gerecht werden.

Ich bin so stolz auf Euch und so dankbar, dass ich Euch kennenlernen durfte, meine Schwestern. Alhamdulillah.

hier die Einladung zum muslimischen Blogkarneval:

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